Kaltschaummatratzen: Wie man darauf richtig schläft und was beim Kauf zu beachten ist
Das Wichtigste in Kürze: Auf echten Kaltschaummatratzen schläft es sich hervorragend dank ihrer hohen Elastizität und punktgenauen Druckentlastung. Achten Sie beim Kauf auf ein Raumgewicht (RG) von mindestens 40, eine Höhe von mehr als 16 cm und einen hochwertigen Schnitt (Wellen- oder Kugelschnitt). Je höher das Raumgewicht und je ausgefeilter der Zonenschnitt, desto besser ist die Matratze – aber entsprechend auch teurer.
Inhaltsverzeichnis
- Was ist eine Kaltschaummatratze?
- Wie schläft es sich auf Kaltschaummatratzen?
- Zonen und Schnitt: Entscheidend für den Komfort
- Gesundheitsaspekte: Vorteile für Rücken und Gelenke
- Die wichtigsten Kaufkriterien im Überblick
- Preis-Leistungs-Verhältnis: Wann sich eine teurere Matratze lohnt
- Häufig gestellte Fragen
🧪 Was ist eine Kaltschaummatratze?
Vorsicht vor falscher Bezeichnung: Achten Sie auf die genaue Bezeichnung! Bei Begriffen wie "Schaummatratze", "Spezialschaum" oder "Komfortschaum" handelt es sich oft nicht um echten Kaltschaum, sondern um günstigere Alternativen mit schlechteren Eigenschaften.
Kaltschaummatratzen bestehen aus hochwertigem Polyurethan-Schaum, der – anders als der Name vermuten lässt – nicht kalt ist, sondern bei der Herstellung ohne Hitzeeinwirkung aufgeschäumt wird. Diese spezielle Herstellungsart verleiht dem Material seine charakteristische offenporige Struktur, die für hervorragende Belüftung und Elastizität sorgt.

💤 Wie schläft es sich auf Kaltschaummatratzen?
Stellen Sie sich vor, Sie liegen auf einer Wolke, die genau weiß, wo Ihr Körper Unterstützung braucht – so fühlt sich eine gute Kaltschaummatratze an. Durch ihre hohe Punktelastizität gibt sie exakt dort nach, wo Druck ausgeübt wird, während umliegende Bereiche unverändert bleiben. Dies sorgt dafür, dass die Wirbelsäule in ihrer natürlichen Form gehalten wird.
Ein weiterer Pluspunkt: Anders als bei Federkernmatratzen spürt man keine störenden Bewegungen des Bettpartners – perfekt für unruhige Schläfer oder für Paare, bei denen einer ein Nachtmensch und der andere ein Frühaufsteher ist. Man nennt diese Eigenschaft auch "Beruhigungseffekt".
Tipp für die ersten Nächte: Wenn Sie von einer Federkernmatratze umsteigen, gewöhnen Sie sich zunächst etwa 2-3 Wochen an das neue Liegegefühl. Viele Menschen empfinden den Unterschied anfangs als ungewohnt, lernen die Vorteile aber schnell zu schätzen.
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🧩 Zonen und Schnitt: Entscheidend für den Komfort
Ein wesentlicher Qualitätsfaktor bei Kaltschaummatratzen ist der Schnitt des Materials, der bestimmt, wie gut sich die Matratze an die Körperkonturen anpasst. Die Industrie unterscheidet dabei zwischen verschiedenen Zonenmodellen:
Zonentyp | Schnittart | Komfortniveau | Ideal für |
---|---|---|---|
3-Zonen | Einfacher Schnitt | Grundlegend | Gästebetten, Kinder |
5-Zonen | Wellenschnitt | Gut | Durchschnittliche Schläfer |
7-Zonen | Wellenschnitt/Kugelschnitt | Sehr gut | Anspruchsvolle Schläfer, Personen mit Rückenproblemen |
9-Zonen | Kugelschnitt | Exzellent | Personen mit orthopädischen Beschwerden |
Die 7-Zonen-Matratze gilt als Goldstandard, weil sie eine optimale Balance zwischen Preis und ergonomischer Anpassungsfähigkeit bietet. Die Zonen sind dabei so angeordnet, dass Schultern und Becken tiefer einsinken können, während die Lendenwirbelsäule mehr Unterstützung erhält.
Was bedeuten die verschiedenen Schnittarten?
- Einfacher Schnitt: Gleichmäßige Oberfläche ohne besondere Konturierung – günstig, aber nur mittelmäßiger Komfort
- Wellenschnitt: Wellenförmige Einschnitte für bessere Anpassung an die Körperkonturen – gute Druckentlastung
- Kugelschnitt: Halbkugelförmige Aussparungen für maximale Punktelastizität – hervorragende ergonomische Eigenschaften
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❤️ Gesundheitsaspekte: Vorteile für Rücken und Gelenke
Die hochelastischen Eigenschaften von Kaltschaummatratzen bieten zahlreiche gesundheitliche Vorteile:
- Hervorragende Druckentlastung für Gelenke und Wirbelsäule
- Hochelastisch und formstabil – passt sich optimal an den Körper an
- Atmungsaktiv – verhindert Wärmestau und nächtliches Schwitzen
- Antiallergische Eigenschaften – geringe Neigung zu Milbenbefall
- Geräuscharm – keine Federgeräusche wie bei Federkernmatratzen
Besonders Menschen mit Rückenproblemen oder Gelenkerkrankungen profitieren von den ergonomischen Eigenschaften einer hochwertigen Kaltschaummatratze. Die gleichmäßige Druckverteilung entlastet schmerzende Stellen und verhindert das Einschlafen von Gliedmaßen.
Und falls Sie zu den Personen gehören, die morgens mit einem "eingeklemmten" Arm oder kribbelnden Händen aufwachen: Eine gute Kaltschaummatratze kann dieses Problem oft lösen, da sie die Druckpunkte besser verteilt.
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🔍 Die wichtigsten Kaufkriterien im Überblick
Damit Sie beim Matratzenkauf nicht im Dschungel der Werbeversprechen verloren gehen, hier die wichtigsten Qualitätsmerkmale auf einen Blick:
Kriterium | Empfehlung | Warum wichtig? |
---|---|---|
Raumgewicht (RG) | Mind. RG 40, besser RG 50-60 | Je höher, desto langlebiger und formstabiler |
Höhe | 18-24 cm | Mehr Höhe = bessere Druckverteilung & Liegekomfort |
Zonenschnitt | Mind. 5 Zonen, ideal 7 Zonen | Für optimale ergonomische Anpassung |
Härtegrad | H2 (60-80 kg), H3 (80-100 kg), H4 (100+ kg) | Muss zum Körpergewicht passen |
Bezug | Abnehmbar & waschbar bis 60°C | Für Hygiene und Allergiker wichtig |
Zertifikate | Öko-Tex-Standard 100, CertiPUR | Garantiert Schadstofffreiheit |
Vorsicht bei Mondpreisen: Matratzen werden oft mit horrenden "UVP" ausgezeichnet, um dann stark "reduziert" angeboten zu werden. Vergleichen Sie daher immer die tatsächlichen Eigenschaften wie Raumgewicht und Zonenschnitt, nicht den angeblichen Rabatt.
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💰 Preis-Leistungs-Verhältnis: Wann sich eine teurere Matratze lohnt
Bei Kaltschaummatratzen gilt oft: "Wer billig kauft, kauft zweimal." Die höheren Preise für qualitativ bessere Modelle zahlen sich langfristig aus:
- Eine Matratze mit RG 30 kostet zwar nur halb so viel wie eine mit RG 60, hält aber oft nur ein Drittel so lange und verliert schneller ihre stützenden Eigenschaften
- Höherwertige Matratzen behalten ihre Form länger bei und bilden weniger schnell Kuhlen
- Der Preisunterschied zwischen billiger und guter Matratze relativiert sich, wenn man die Kosten auf die Nutzungsdauer umrechnet: Bei 8 Jahren Nutzung kostet jede Nacht nur wenige Cent mehr
Spartipp: Viele Hersteller bieten inzwischen 100 Tage Probeschlafen an. Nutzen Sie dieses Angebot! Eine gute Matratze sollte sich perfekt anfühlen – was bei einem kurzen Probeliegen im Geschäft kaum feststellbar ist.
Grundsätzlich sollten Sie für eine gute Kaltschaummatratze mit 7 Zonen und RG 50 zwischen 300 und 600 Euro einplanen. Achten Sie dabei auf das Gesamtpaket aus Raumgewicht, Schnitt, Höhe und Bezugsqualität.
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❓ Häufig gestellte Fragen
Wie lange hält eine Kaltschaummatratze?
Eine qualitativ hochwertige Kaltschaummatratze mit einem Raumgewicht ab 50 kg/m³ hält bei täglicher Nutzung etwa 8-10 Jahre. Matratzen mit niedrigerem Raumgewicht (RG 30-40) sollten bereits nach 5-7 Jahren ersetzt werden. Matratzen mit einem RG von über 60 können sogar bis zu 12 Jahre halten. Regelmäßiges Wenden und Drehen verlängert die Lebensdauer.
Ist eine Kaltschaummatratze besser als eine Federkernmatratze?
Das hängt von Ihren persönlichen Bedürfnissen ab. Kaltschaummatratzen bieten bessere Punktelastizität und Druckentlastung, was sie ideal für Menschen mit Rückenproblemen macht. Sie isolieren auch Bewegungen besser, was für Paare vorteilhaft ist. Federkernmatratzen sind dagegen oft atmungsaktiver und langlebiger bei niedrigerem Preis. Für Schwitzer und schwere Personen können gute Federkernmatratzen die bessere Wahl sein.
Brauche ich einen speziellen Lattenrost für eine Kaltschaummatratze?
Ein flexibler Lattenrost ergänzt die Eigenschaften einer Kaltschaummatratze optimal. Die beste Kombination ist ein Lattenrost mit einzeln gelagerten, federnd montierten Leisten. Die Anzahl der Leisten sollte bei mindestens 28 liegen. Beachten Sie, dass auch der beste Lattenrost eine minderwertige Matratze nicht ausgleichen kann. Investieren Sie lieber in eine hochwertige Matratze und einen soliden Lattenrost als umgekehrt.
Eignen sich Kaltschaummatratzen für Allergiker?
Ja! Kaltschaummatratzen gelten als allergiker-freundlich, da ihre offenporige Struktur wenig Raum für Hausstaubmilben bietet. Wichtig ist ein abnehmbarer, bei mindestens 60°C waschbarer Bezug. Zusätzlich empfiehlt sich eine spezielle Encasing-Hülle für extremere Allergien. Achten Sie auf Schadstoffprüfungen wie den Öko-Tex-Standard 100 oder CertiPUR, da diese garantieren, dass keine allergieauslösenden Chemikalien enthalten sind.
Kann eine Kaltschaummatratze zu warm sein?
Kaltschaummatratzen speichern tatsächlich etwas mehr Wärme als Federkernmatratzen. Für starke "Hitzschläfer" könnten sie daher weniger geeignet sein. Allerdings gibt es inzwischen viele Modelle mit speziellen klimaregulierenden Bezügen oder Geleinlagen, die diesem Effekt entgegenwirken. Auch das Raumgewicht spielt eine Rolle: Höhere RG-Werte bedeuten dichtere Materialien, die tendenziell wärmer sind, aber auch langlebiger.
Eine gute Kaltschaummatratze ist eine Investition in erholsamen Schlaf und Gesundheit. Nehmen Sie sich Zeit für die Auswahl und achten Sie auf die wichtigen Qualitätsmerkmale – Ihr Rücken wird es Ihnen danken. Und denken Sie daran: Wir verbringen etwa ein Drittel unseres Lebens im Bett – da sollte die Unterlage nicht der Bereich sein, an dem wir sparen.